Freitag, 25. Juli 2014

Campen gegen den Wissenschaftsplan!

Aktive Studierende von Uni und Hochschule Bremen sowie Schüler*innen planen ab Sonntag (27.07.2014) ein Bildungscamp in der Innenstadt, um darauf aufmerksam zu machen, dass der Senat am Montag, d. 29.07.2014 den Wissenschaftsplan 2020 verabschieden will und um zu verdeutlichen, was ein weiterer Sparkurs in der Bildung bedeuten wird. Nämlich dass sie auf der Strasse landet und wir vermutlich gleich mit.
Also schaut vorbei, macht mit, zeigt euch solidarisch! Dabei geht es um uns, unsere Bildung, unsere Zukunft!

Hier die Pressemitteilung der Aktionsgruppe:

Studierende und SchülerInnen planen Bildungs-Camp vor der Bürgerschaft und besuchen den Bremer Bürgermeister

Am 29.Juli 2014 beschließt der rot-grüne Senat hinter verschlossener Tür den Wissenschaftsplan 2020. Im Rahmen dessen planen Studierende der Hochschule, der Universität und SchülerInnen aus ganz Bremen gemeinsam ab dem 27.Juli um 17:30 ein mehrtägiges Bildungs-Camp in unmittelbarer Nähe der Bürgerschaft zu errichten, um auf die prekäre Situation im gesamten Bildungssektor aufmerksam zu machen. Darüber hinaus ist für Montag, den 28.Juli um 11 Uhr ein Besuch beim Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen geplant.

Entgegen der Aussage der Bremer Bildungssenatorin Eva Quante-Brandt, schafft der Wissenschaftsplan 2020 keine Basis für eine Verbesserung der Lehre, sondern trägt zu ihrer Verschlechterung bei. Schließlich wird weder die Universität, noch die Hochschule Bremen unter diesen Rahmenbedingungen weiterhin finanziell, räumlich und personell ausreichend ausgestattet sein. Der Bau von neuen Lehrgebäuden ist nicht vorgesehen und die Zahl von Lehrenden soll weiter verringert werden. An der Universität sieht der Wissenschaftsplan den Wegfall von 33,5 Vollzeitäquivalenten im Akademischen Mittelbau vor, hinzu kommen 30,5 Vollzeitäquivalente im Dienstleistungsbereich und an der Hochschule Bremen sind sogar 20% der Arbeitsplätze bedroht. Die Folge davon ist die Verstärkung und Verstetigung von prekären Beschäftigungsverhältnissen und eine mangelhafte Betreuungsrelation in der zu verbessernden Lehre.

Auch das breite Studienangebot der Universität und der Hochschule Bremen zu erhalten, ist im Wissenschaftsplan nicht vorgesehen. Sollte der Ressourcenplan umgesetzt werden, ist an der Uni mit dem Wegfall von bis zu 20 Professuren und 2000 bis 3000 Studienplätzen zu rechen. Es ist demnach eine Zahl von Studienplätzen an der Universität bedroht, die das Studienplatzangebot der Jacobs-University um mehr als das Doppelte übersteigt. Diese Kürzungsvorhaben sind auch nicht mehr durch flächendeckende Einsparungen zu erfüllen. Was der Wissenschaftsplan also verlangt, ist die Schließung von mindestens einem großen Studiengang an der Universität. Ausgesucht hat die Senatorische Behörde für diese Schließung die Psychologie.  Die vorgesehenen Einsparungsmaßnahmen durch den Wissenschaftsplan würden an der Hochschule sogar die Schließung von 5 Studiengängen bedeuten.Außerdem sehen die Finanzierungspläne für die Hochschule Bremen den Wegfall von 30 % der Studienanfängerplätzen vor. Konkret läuft dies den erklärten politischen Zielen für mehr Bildungsgerechtigkeit entgegen, da hierdurch speziell Studiengänge betroffen sein werden, welche bereits jetzt Studienmöglichkeiten für Menschen mit unterschiedlichsten Bildungsbiographien bereit halten

Wir wollen den Beschluss des Haushaltsplans 2020 durch den rot-grünen Salat als Anlass nehmen wieder gemeinsam mit Studierenden der Uni, der Hochschule, den SchülerInnen aus ganz Bremen und allen Lehrenden aus Schulen und Hochschulen aktiv zu werden und gegen die politischen Fehlentscheidungen zu protestieren. Nicht nur der Wissenschaftsplan 2020 und die einhergehenden Einsparungen, die massive Verschlechterung der Lehre bedeutet, ist Anlass unseres Protestes. Wir fordern mehr Freiräume an Schulen und Hochschulen, mehr kritische Wissenschaft, freien Zugang zu allen Bildungsebenen für alle Menschen unserer Gesellschaft und die Abschaffung der Schuldenbremse. Wir sprechen uns massiv gegen Drittmittel, das sozial selektierende Schulsystem, Hochschulzulassungsbeschränkungen, Studiengebühren, die Bologna-Reform und die Ökonomisierung von Bildung generell aus.

Daher planen wir ein buntes, lehrreiches, friedliches Bildungs-Camp in unmittelbarer Nähe der Bürgerschaft und fordern alle Betroffenen dazu auf sich zu solidarisieren. Damit wollen wir auf die prekäre Situation im gesamten Bildungs – und Sozialbereich aufmerksam machen und fordern den Senat auf, den Wissenschaftsplan nicht zu beschließen und sich für die Ausfinanzierung der Bremer Hochschulen einzusetzen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen