Donnerstag, 25. August 2011

Weiter Kürzung zu Lasten von Schulen und angehenden Lehrern

Bremen streicht Einstellungstermin für Referendare

Nach Informationen der GEW werden in Bremen zum 1. November keine
Referendarinnen und Referendare in den Schuldienst aufgenommen. Eine Aufstockung der Referendariatsplätze und zusätzliche Einstellungstermine u.a. zum November waren erst Anfang 2010 beschlossen worden, um angesichts der Pensionierungswelle mehr dringend benötigte Lehrkräfte auszubilden. Bremen sollte als Ausbildungsort für Lehrerinnen und Lehrer attraktiver werden und die teilweise jahrelangen Wartezeiten für einen Referendariatsplatz sollten abgebaut werden.


„Die Kürzung hat nicht nur Auswirkungen auf die jungen Kolleginnen und Kollegen, die sich im Vertrauen auf mündliche Zusagen etwa nicht auf Referendariatsplätze in anderen Bundesländern beworben haben“, sagt Harry Eisenach vom GEW-Stadtverband Bremen.
„Da Referendare inzwischen weit mehr bedarfsdeckenden Unterricht anbieten müssen, als dies für die Ausbildung förderlich ist, haben Kürzungen von Stellen im Vorbereitungsdienst auch Auswirkungen auf die Unterrichtsversorgung an den Schulen.
Und schließlich vergraulen Maßnahmen wie diese den Lehrernachwuchs.“ Wer sich etwa aufgrund guter Noten oder eines abgeschlossenen Studiums in einem Mangelfach Chancen auf einen Referendariatsplatz in anderen Bundesländern ausrechnet, wird versuchen, Bremen zu verlassen. Das ist angesichts des bereits spürbaren Lehrermangels keine gute Nachricht für das Bremer Bildungswesen.
Auch die vor den Ferien angekündigte Streichung von 60 Stellen, die zahlreiche
ausgebildete Referendare die sicher geglaubte Einstellung kostete, sowie die aufgrund der angekündigten jährlichen Kürzung von 1,2 Prozent der Personalkosten zu erwartenden schlechteren Anstellungsbedingungen, werden Bremen im Wettbewerb der Bundesländer um Lehrernachwuchs zurückwerfen.
Die GEW fordert die Bildungssenatorin auf, die vor den Ferien beschlossene Kürzungen von Lehrerstellen und Referendariatsplätzen zurückzunehmen. Mindestens solle die Senatorin die konstituierende Sitzung der städtischen Deputation für Bildung am kommenden Dienstag nutzen, um Klarheit zu schaffen und ihren Kurs zu rechtfertigen.
Insbesondere erwartet die GEW die Vorlage von Fakten zu den Ausbildungszahlen im Vergleich zur vorhandenen Ausbildungskapazität im Vorbereitungsdienst.


Kontakt

Ansprechperson: Harry Eisenach
Landesvorstandssprecher
Christian Gloede
Bernd Winkelmann

GEW Landesverband Bremen | Bahnhofsplatz 22-28 | 28195 Bremen
tele 0421-33764-0 | fax 0421-33764-30 | email info (at) gew-hb.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen