Sonntag, 18. April 2010

Ergebnisse des Semestergipfels an der Uni Bremen


Neue Strukturvorgaben als Ergebnis der Studentenproteste

Rektor Müller informierte die Anwesenden über Änderungen in der großen Politik an den Bachelor- und Masterstudiengängen. Die Politik sehe nun endlich ein, dass bei der Einführung von Bachelor und Master Fehler gemacht wurden. Ein Zurück zu den alten Studiengängen werde es aber nicht geben. Jedoch gebe es nun neue Strukturvorgaben durch die Kultusministerkonferenz. Unter anderem soll das Stundenvolumen pro ECTS von 30 auf 25-30 Stunden gesenkt werden. Es soll auch unbenotete Module geben. Außerdem soll es möglich sein pro Modul nur eine Prüfung anzusetzen um so die Anzahl der Prüfungen zu senken. Jetzt müssen die neuen Vorgaben nur noch in den Studiengängen ankommen und umgesetzt werden. Die anwesenden Studierenden zeigten sich zunächst skeptisch wie lange die Umsetzung dauern würde und vor allem wer bestimmen würde bei welchen Kursen ein ECTS für 25 Stunden und bei welchen ein ECTS für 30 Stunden stehen würde. Das Einlenken der Politik schrieb Rektor Müller den Studentenprotesten des vergangenen Jahres zu, die somit Erfolge zeigen.



Berichte aus einigen Fachbereichen

Dekane aus vier von zwölf Fachbereichen gaben einen kurzen Bericht zur Situation aus ihrer Sicht ab. So wurde aus dem Fachbereich 1 berichtet, dass man derzeit mit unbenoteten Modulen arbeite um um gerade Studienanfänger nicht zu benachteiligen, die eventuell noch kein großes Hintergrundwissen mitbringen. Außerdem seien die aktuellen BAföG-Regelungen noch ungenügend auf die neuen Studiengänge angepasst. Der Fachbereich 9 präsentierte seine "Kommission Q". Eine Kommission in Halbparität besetzt, welche sich mit der Qualität der Lehre in den Studiengängen beschäftigt. Unter anderem sei es ein Problem, dass bei der Akkreditierung einiger Bachelorstudiengänge häufig alle Inhalte aus den Magister- und Diplomstudiengänge in den Bachelor gepresst wurden und es so zwangsläufig zu einer Überlastung der Studenten gekommen war, so Dekan Lott. Daneben gab es eine große Differenz zwischen Planung und Wirklichkeit bei der Auslastung der Masterstudiengänge. Es wurde mit viel weniger Studenten gerechnet die einen Master machen wollen. Tatsächlich ist es allerdings zumindest in den Geisteswissenschaften so, dass von den Studierenden der Abschluss eines Masterstudienganges als "wirklichen" Abschluss betrachtet wird und so viele nach einem der wenigen Plätze in den Masterstudiengängen streben.

Beteiligung der Studierenden fiel sehr gering aus

Die Beteiligung der Studierenden am Semestergipfel fiel leider nur sehr gering aus, knapp 60 Studierende nahmen an der Veranstaltung teil. Einige Answesende sprachen bereits von einem Scheitern des Gipfels. Die Studierenden kritisierten in diesem Zusammenhang die geringe Werbung im Vorfeld des Gipfels, so hatte das Rektorat als
Organisator des Gipfels lediglich über eine Rundmail und eine Veröffentlichung im Bremer Uni Schlüssel auf die Veranstaltung hingewiesen. Weder Flyer noch Plakate forderten die Studierenden zur aktiven Mitgestaltung auf.

Echtes Interesse an zahlreicher Mitwirkung seitens der Studierenden sieht anders aus !

Ein anderes Problem sehen die Studierenden darin,dass es parallel zum Semestergipfel Veranstaltungen gab, die von Dozenten trotz des uniweiten Semestergipfels abgehalten wurden. Zudem gebe es immer noch Veranstaltungen in denen Dozenten auf die Anwesenheit der Studierenden achten und diese immer noch zum Teil Vorbedingung für eine Prüfung ist. Es ist daher wichtig, dass auch die Dozenten im Lehrbetrieb der Universität über Veranstaltungen wie den Semestergipfel informiert werden und ihren Studenten freigeben bzw. gleich direkt mit ihrem Kurs zum Gipfel erscheinen.

Aus den Fehlern soll gelernt werden, so ist noch für dieses Semester eine Wiederholung des Gipfels geplant, dieses Mal sollen die Studierenden von vornherein in die Planung und Durchführung der Veranstaltung mit einbezogen werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen